Die Sortimentspolitik beschreibt alle unternehmerischen Entscheidungen rund um die Zusammensetzung, Gestaltung und Pflege des Warenangebots. Ziel ist es, ein Sortiment anzubieten, das den Kundenbedürfnissen entspricht und gleichzeitig die Unternehmensziele wie Umsatz und Gewinnsteigerung unterstützt.
Einordnung von Sortimenten
- Breites Sortiment: Viele verschiedene Warengruppen. Beispiel: SB-Warenhaus wie Kaufland oder Online-Plattformen wie Amazon.
- Schmales Sortiment: Wenige Warengruppen. Beispiel: Brillengeschäft oder Teefachhandel.
- Tiefes Sortiment: Viele Varianten innerhalb einer Warengruppe. Beispiel: Laufschuh-Fachgeschäft.
- Flaches Sortiment: Wenige Varianten pro Warengruppe. Beispiel: Discounter wie Aldi.
Kombinationen: Sortimente können sowohl breit und tief als auch breit und flach sein. Beispiel: Baumarkt (breit und tief), IKEA (breit und flach).
Anwendungsbeispiele und Unternehmensarten
- Fachgeschäft: Schmales, tiefes Sortiment (z. B. Fahrräder, Outdoor-Ausrüstung).
- Discounter: Breites, flaches Sortiment (z. B. Aldi, Lidl).
- SB-Warenhaus: Sehr breit und teilweise tief (z. B. Kaufland).
- Warenhaus: Breites, teils tiefes Sortiment (z. B. Breuninger).
- Concept Store / Flagship Store: Kuratiertes (gezielt ausgewählt) Sortiment (z. B. Apple Store, Nespresso Boutique).
Grundbegriffe der Sortimentsstruktur
- Warengruppe: Oberkategorie, z. B. Bekleidung.
- Produktgruppe: Unterteilung innerhalb der Warengruppe, z. B. Hosen.
- Warenart: Noch engere Differenzierung, z. B. Jeans.
- Artikel: Konkretes Produkt, z. B. Jeans Marke XY, Modell 123.
- Sorte (Variante): Abwandlung eines Artikels, z. B. Jeans Modell 123 in Blau, Größe M.
NOS (Never-out-of-Stock): Produkte, die ständig vorrätig gehalten werden, z. B. Basics. Diese Artikel gelten oft als sogenannte „Renner“ im Sinne der Renner-Penner-Analyse. Penner sind dagegen Produkte mit langer Lagerdauer und geringer Verkaufszahl.
Bedeutung für den Unternehmenserfolg: Die richtige Sortimentszusammensetzung entscheidet über die Kundenzufriedenheit und damit über die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität eines Unternehmens.